Was ist Homöopathie?

Die Homöopathie ist ein 200 Jahre altes, heute aber wieder zunehmend gefragtes Teilgebiet der Medizin. Sie verspricht eine schonende Heilung oder Linderung von Beschwerden, da ihr ein anderes Krankheitsverständnis zugrunde liegt als der konventionellen Medizin:  Aus homöopathischer Sicht ist der inneren Ursache einer Krankheit ein wesentlich größeres Gewicht beizumessen, als dies die Denkweise der Schulmedizin zulässt.

 

Der Homöopathie liegt die Annahme zugrunde, dass eine gestörte Lebenskraft den Körper empfänglich für Krankheiten macht. Während in der Schulmedizin die jeweilige Krankheit und ihre Symptome therapiert werden, ist der Heilansatz der Homöopathie, dass der Mensch als Ganzes und nicht nur ein Symptom oder eine Krankheit „geheilt“ werden soll.

 

Die Behandlung chronischer oder schwerer Leiden sollte unbedingt einem erfahrenen Therapeuten überlassen werden. Bei unkomplizierten Krankheiten können homöopathische Arzneimittel den Anstoß zur Selbstheilung geben. Sie sind verträglich und gerade Komplexmittel  sind leicht anzuwenden. Die sanften homöopathischen Arzneimittel sind nur in der Apotheke erhältlich. 

Die Geschichte der Homöopathie

Der klassische Leitsatz der Homöopathie „Similia similibus curentur“ (übersetzt: „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“) geht nicht - wie viele vermuten - auf den Begründer der Homöopathie, den Arzt Friedrich Christian Samuel Hahnemann, zurück. Dieses Grundprinzip ist schon sehr alt, denn bereits Hippokrates (ca. 400 v. Chr.) und Paracelsus (um 1500) postulierten, dass Erkrankungen mit Mitteln behandelt werden sollten, die ähnliche Beschwerden verursachen. 

 

Die eigentliche Geburtsstunde der Homöopathie wird mit der Veröffentlichung von Samuel Hahnemanns Erkenntnissen im Jahr 1796 gleich gesetzt. Er beschreibt in seinem Beitrag wie er nach neuen Regeln das für einen Kranken passende Heilmittel findet. Auslöser war der berühmte „Chinarinden-Selbst-Versuch“: Ohne krank zu sein, nahm Hahnemann größere Mengen der Rinde ein und beobachtete an sich Symptome des Wechselfiebers, dem Krankheitsbild, bei dem Chinarinde normalerweise eingesetzt wird. Diese Erkenntnisse überzeugten ihn, ein neues therapeutisches Gesetz gefunden zu haben. Um einen Zufall auszuschließen, verbrachte Hahnemann noch viele Jahre damit, Stoffe an sich und anderen mehr oder weniger freiwilligen Versuchspersonen zu testen. 

 

Seine Beobachtungen führten ihn zu einer der zentralen Grundregeln der Homöopathie: Eine Substanz, die beim gesunden Menschen bestimmte Symptome und Krankheitszeichen hervorrufen kann, vermag dieselben beim kranken Menschen zu heilen. Das Wort Homöopathie bringt dies zum Ausdruck, denn es leitet sich von dem griechischen „homoion pathos“ ab, was übersetzt „ähnliches Leiden“ bedeutet. 

Klassische und klinische Homöopathie

Innerhalb der Homöopathie gab es unterschiedliche Entwicklungen, die grob in die Richtungen klassische und klinische Homöopathie unterteilt werden können. 

 

Die klassische Homöopathie nach den Regeln Hahnemann´s verwendet immer nur ein Mittel (meist in höheren Potenzen) zur gleichen Zeit und lehnt die Verwendung von Wirkstoffkombinationen ab. Jeder Patient wird individuell und auf der Grundlage der Gesamtheit der Symptome nach der so genannten Ähnlichkeits- oder Simileregel behandelt. 

 

Im Gegensatz zur klassischen Homöopathie hat sich die klinische Homöopathie weitestgehend einer seit Hahnemann veränderten Auffassung von Krankheit angepasst. 

 

Die Arzneimittelwahl erfolgt vorwiegend nach klinischen Symptomen und nach ihrer Organbeziehung. Häufig werden Kombinationen mehrerer homöopathischer Mittel oder fixe Komplexe in niedriger Verdünnung verwendet. So entspricht z.B. eine D3-Potenz ca. 1 mg Wirkstoff / 1 ml Arznei.