Schleimhäute & Haut

Eine wichtige Funktion der Nasennebenhöhlen ist die Anfeuchtung, Erwärmung und Säuberung der Atemluft. Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) entwickeln sich oft auf dem Boden einer Rhinitis, sodass in den meisten Fällen eine Rhinosinusitis vorliegt. Am häufigsten sind die Kiefernhöhlen und Siebbeinzellen betroffen, seltener die Stirnhöhlen und Keilbeinhöhlen. 

 

Durch die Entzündung entsteht ein zähflüssiges Sekret, das durch das Flimmerepithel nicht mehr abtransportiert werden kann. Es treten die typischen Schmerzen auf, die sich durch Druck oder beim Bücken verstärken. Auslöser sind in den meisten Fällen Viren, seltener Bakterien. Neuere Leitlinien empfehlen daher, nicht sofort Antibiotika zu geben, sondern nur, wenn bestimmte weitere Gründe dafür sprechen. Hält eine Sinusitis länger als 12 Wochen an, spricht man von einer Chronifizierung. Diese chronischen Formen sind oft mit anderen Erkrankungen wie z. B. Allergien oder Asthma assoziiert, sodass hier eine ganzheitliche Behandlung sinnvoll erscheint. Neben lokalen Anwendungen wie Inhalationen oder Nasenspülungen spielen pflanzliche und homöopathische Arzneimittel eine wichtige Rolle. Sie sind bei einer akuten und chronischen Sinusitis allein einsetzbar, können aber auch unterstützend während einer Antibiotikabehandlung gegeben werden. Durch die Behandlung mit gut verträglichen naturheilkundlichen Arzneien möchte man eine Linderung der Symptome durch eine entzündungshemmende, abschwellende und schleimlösende Wirkung erzielen. Zugleich soll dadurch ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung mit einem möglichen Etagenwechsel auf die unteren Atemwege verhindert werden.

 

Die Haut hat neben der Abgrenzung und dem Schutz gegen äußere Umwelteinflüsse eine Vielzahl weiterer Funktionen wie Temperaturregulation, Sinneswahrnehmungen oder die Synthese von Vitamin D. Verletzungen der Haut sollten daher besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. 

 

Nach einer gründlichen Erstversorgung können homöopathische Arzneimittel helfen, die Wundheilung zu verbessern. Oberflächliche sowie schlecht heilende Wunden sind eine bewährte Indikation für Calendula officinalis. Die Ringelblume wurde von John Henry Clarke als „das homöopathische Antiseptikum“ bezeichnet. Bei Schnittverletzungen oder nach operativen Eingriffen ist Staphisagria das Mittel der Wahl. Zur Unterstützung einer physiologischen und ästhetischen Narbenbildung bzw. bei bestehenden verhärteten Narben können Graphites oder das aus Senfsamenöl gewonnene Thiosinaminum eingesetzt werden.

Tipps für Ihre Patienten

  • Viel trinken, um die Verflüssigung des Sekrets zu erleichtern
  • Inhalationen und Nasensprays mit hypertoner Salzlösung befeuchten die Nasenschleimhaut und lindern die Beschwerden
  • Rotlicht fördert die Durchblutung und damit den Abfluss , am besten vorher mit Nasenspray für freien Abfluss sorgen
  • Wunden nach der Reinigung gut desinfizieren
  • frische Narben mindestens drei Monate vor Sonne schützen
  • bei äußerlicher Anwendung mit Narbenbehandlung erst starten, wenn die Wunde verschlossen ist; bei innerlicher Anwendung hingegen mit der Behandlung sofort oder im sogar Vorfeld (bei Operationen) beginnen

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