Vegetative Dystonie als Diagnose ist in klassischen medizinischen Standardwerken nur selten klar definiert. Es ist jedoch medizinisch unbestritten, dass emotionaler Stress, ständiger Zeitdruck sowie übermäßige körperliche Anspannung auf Dauer zu einer Dysregulation des vegetativen Nervensystems führen kann. Der Sympathikus gewinnt die Überhand und entfaltet im ganzen Körper seine Aktivität. Im Vordergrund stehen meist Angst, Unruhe und gesteigerte Erregbarkeit sowie Herzklopfen und Herzbeklemmung, Muskelverspannungen, Schwindelgefühl, Magendruck oder unklare, diffuse Beschwerden im Abdominalbereich. Das Einschlafen fällt den Betroffenen meist schwer, sodass sie sich müde, antriebslos, niedergeschlagen und erschöpft fühlen.
Auslöser können ganz alltägliche Probleme wie Konflikte in der Partnerschaft, der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Nachbarschaft sein. Häufig sind auch ernsthafte Krankheitsdiagnosen, hormonelle Umstellungen, Todesfälle, Einsamkeit, Prüfungs- oder Existenz-Ängste ursächlich für das Auftreten einer vegetativen Dysbalance.
Homöopathika haben den Vorteil, dass weder ein Abhängigkeitspotential besteht, noch dass die geistige Leistungsfähigkeit oder Verkehrstüchtigkeit beeinflusst wird. Je nach dominierender Beschwerdesymptomatik kann z. B. der „homöopathische Tranquilizer“ Kava-Kava mit anderen Mitteln kombiniert werden: Die legendenumwobene Alraune wird gegen Verstimmungen und Schlafstörungen eingesetzt. Aufgrund ihrer entspannenden Wirkung auf die glatte Muskulatur wird sie zudem als krampflösendes Mittel geschätzt. Die Moschuswurzel wird nach homöopathischem Verständnis als Beruhigungsmittel, insbesondere bei nervösen Herzbeschwerden, verwendet und Silbernitrat hat seinen festen Stellenwert bei nervös bedingten Magen- und Darmbeschwerden und Lampenfieber.