Leber/Galle & Stoffwechsel

Bei Übelkeit, Flatulenz, Obstipation, Völlegefühl, Breistuhl oder Durchfall sollte der Leberstoffwechsel ins Auge gefasst werden. Gastrointestinale Beschwerden gehören zu den häufigsten Befindlichkeitsstörungen. Sie sind zwar meist multikausal, doch fast immer direkt oder indirekt mit der Leberfunktion assoziiert. Denn auch eine Verdauungsschwäche, die nicht hepatogenen Ursprungs ist, hat einen unzureichenden Aufschluss der Nahrung zur Folge. Dies führt zu einem übermäßigen Nahrungsangebot für die Darmbakterien in den tiefer liegenden Darmabschnitten und dadurch zu einer Verschiebung innerhalb der natürlichen Darmflora (Dysbiose). Es kann zur Produktion von großen Mengen Gas, Gärungssäuren, Alkohol und Fäulnisgiften kommen, und viele dieser Stoffe belasten den Leberstoffwechsel.

Jede zehnte unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) betrifft die Leber. Daher sollte auch für einen entsprechenden „Leberschutz“ gesorgt werden, wenn Arzneistoffe mit hepatotoxischem Potenzial (z. B. NSAID, Paracetamol oder Amoxicillin) eingenommen werden. Die Anfangssymptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Oberbauchbeschwerden sind relativ unspezifisch und werden häufig übersehen, da sie meist mit einer Latenzzeit auftreten. Auch die Blutwerte sind oft bei einer überforderten Leber lange unauffällig.

Silymarin, ein Flavonoid aus der Mariendistel, wird zur Behandlung von zahlreichen Lebererkrankungen als Adjuvans eingesetzt. Bisherige Erfahrungen lassen vermuten, dass Silymarin zum Leberschutz beitragen kann. Es wirkt antioxidativ und verändert die Struktur der Zellmembran der Hepatozyten derart, dass Lebergifte nicht ins Zellinnere eindringen können. Zum anderen regt es die Neubildung von Hepatozyten an und erhöht damit die Regenerationsfähigkeit der Leberzellen. Zusammen mit anderen leberprotektiven Arzneistoffen kann homöopathisch potenzierte Mariendistel zu einem effizienten Leberschutz beitragen.