Kreislauf & Durchblutung

Während der Behandlung von hypertonen Erkrankungen in der Schulmedizin eine große Bedeutung zukommt, wird der Krankheitswert der Hypotonie in der medizinischen Fachwelt noch immer kontrovers diskutiert und gilt oft als reine Befindlichkeitsstörung. Die Naturheilkunde dagegen wertet den niedrigen Blutdruck eher als Alarmzeichen dafür, dass sich Energiehaushalt und Gesundheitszustand des Organismus im Defizit befinden.

 

Eine essentielle primäre Hypotonie bedarf einer längeren therapeutischen Begleitung, andere Formen wie z. B. Hypotonie nach Infektionskrankheiten, Stresssituationen oder Klimaschwankungen benötigen lediglich eine kleine Überbrückungshilfe. In der Homöopathie gibt es verschiedene bewährte Wirkstoffe zur Stabilisierung bei Herz- und Kreislaufstörungen. Eine Kombination synergetisch wirkender Arzneien kann helfen, den vielschichtigen Symptomenkomplex einer hypotonen Dysregulation sowohl kurz- als auch langfristig entgegenzuwirken.

 

Die Atherosklerose mit ihren klinischen Manifestationsformen koronare Herzkrankheit (KHK), periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) und zerebrovaskuläre Insuffizienz ist das häufigste Gefäßleiden. Zerebrale Durchblutungsstörungen, die meist auf atherosklerotischen Gefäßwandveränderungen beruhen, äußern sich z. B. durch Kopfschmerzen und Schwindel sowie Konzentrationsstörungen. Von peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen sind vor allem die unteren Extremitäten betroffen. Typische frühe Symptome sind Parästhesien, Kälteempfindlichkeit und schnelle Ermüdung der Gliedmaßen. Bei weiterem Fortschreiten kommen belastungsabhängige Schmerzen dazu, die den Patienten bei längeren Wegstrecken zu Pausen zwingen.

 

Eine gezielte Therapie mit phytotherapeutischen oder homöopathischen Wirkstoffen kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Eine bedeutende Rolle in der naturheilkundlichen Praxis spielt dabei Ginkgo biloba. Seine durchblutungsfördernde Wirkung ist seit langem bekannt und in vielen Untersuchungen nachgewiesen worden. Secale cornutum wird in der Homöopathie bei Mikroangiopathien eingesetzt, Plumbum bei Symptomen einer zerebralen Insuffizienz und Espeletia sowie Tabacum bei kardialen Beschwerden, die durch Reiz- und Genussmittel hervorgerufen werden.

Tipps für Ihre Patienten

  • regelmäßiger leichter Ausdauersport kann den Blutdruck stabilisieren
  • Wechselduschen sind ein gutes Training für die Gefäßregulation
  • Kampfer gilt als das „Effortil® der Homöopathie“
  • ursächlich auszuschließen sind eine Hypothyreose, Nebenniereninsuffizienz sowie eine UAW (z. B. Betablocker, Psychopharmaka, Antihistaminika oder Zytostatika)
  • atherogene Risikofaktoren identifizieren (Rauchen, Diabetes mellitus, Hyperlipoproteinämie, Arterielle Hypertonie, Hyperhomocysteinämie, Hyperfibrogenämie)

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