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meta im Blick 10.06.2024

Liebe Interessierte der Naturheilkunde,

 

… rings um das Schloss aber begann eine Dornenhecke zu wachsen, die jedes Jahr höher ward, und endlich das ganze Schloss umzog und darüber hinauswuchs, dass gar nichts davon zu sehen war, selbst nicht die Fahne auf dem Dach. Es ging aber die Sage in dem Land von dem schönen schlafenden Dornröschen, denn so ward die Königstochter genannt, also dass von Zeit zu Zeit Königssöhne kamen und durch die Hecke in das Schloss dringen wollten. Es war ihnen aber nicht möglich, denn die Dornen, als hätten sie Hände, hielten fest zusammen, und die Jünglinge blieben darin hängen, konnten sich nicht wieder losmachen und starben eines jämmerlichen Todes…

 

Seit über 1000 Jahren ranken sich Sagen und Mythen um den Weißdorn. So auch im Märchen von Dornröschen, denn die Dornenhecke um das Schloss soll aus Weißdorn gewesen sein.


Abb. 1 und 2: Crataegus im meta Fackler Arzneipflanzengarten

Von der Antike zur modernen Medizin

Medizinisch wurde der Weißdorn bereits in der Antike eingesetzt, z.B. gegen Durchfall, Koliken und zur Blutstillung. Die herzschützende Wirkung ist aus der Klostermedizin bekannt und Gerhard Madaus schrieb 1938 in seinem „Lehrbuch der biologischen Heilmittel“:

„Crataegus ist ein ausgezeichnetes Kardiakum [Herzmittel], das als fast unübertreffbar bei beginnender Myokardschwäche, namentlich im Alter und bei akuten Infektionskrankheiten bezeichnet werden kann.“

Untersuchungen zur Pharmakologie der Herzwirkung von Weißdorn fanden insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt [1]. Experimente an tierischen und menschlichen Kardiomyozyten zeigten hierbei eine Steigerung der Kontraktionskraft des Herzens (positiv inotrope Wirkung) durch Weißdorn-Extrakte sowie eine antiarrhythmische Wirkung. In Tierversuchung konnte durch die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften der Weißdorn-Inhaltsstoffe zudem eine kardioprotektive Wirkung nachgewiesen werden. Als wesentliche Inhaltsstoffgruppen zählen die zu den Polyphenolen gehörenden Flavonoide und oligomere Procyanidine.

 

Von der Positivmonographie zum „Traditional use“

Aus den Ergebnissen der Forschung erstellte die Kommission E 1994 eine Positivmonographie für „Weißdornblättern mit Blüten“. Die Indikation der Phytotherapeutika lautete „nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens entsprechend Stadium II nach NYHA“ und erlaubte eine Verschreibung der Weißdorn-Extrakte bei Herzinsuffizienz. Das Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) kam im Jahr 2016 jedoch im Rahmen einer Neubewertung zu dem Schluss, dass die damaligen Forschungsergebnisse nach dem heutigen Standard klinischer Studien nicht mehr als ausreichend angesehen werden können und stuften die Extrakte herunter. Statt des Status „Well-established use“ werden Weißdorn-Extrakte nun unter „Traditional use“ geführt, womit lediglich der Nachweis einer langjährigen Erfahrung anerkannt wird.

Abb. 3: Weißdornblüten

In der Homöopathie werden laut der HAB-Monographie „Crataegus“ die „frischen reifen Früchte von Crataegus laevigata (Zweigriffeliger Weißdorn), Crataegus monogyna (Eingriffeliger Weißdorn) und ihren Bastarden auch in Mischung“ verwendet. „Bastarde“ entstehen durch natürliche Kreuzungen der zwei Arten sowie auch der Bastarde untereinander. Dadurch ist die Unterscheidung der Weißdornarten in der Praxis schwierig, da sich die jeweils bekannten Merkmale vermischen (z.B. ein Griffel bei C. monogyna vs. zwei Griffel bei C. laevigata).


 

 "Im Allgemeinen wird die Tinktur verordnet in Einzelgaben von 2-20       Tropfen, je nach dem Grade der Minderleistung; die Tagesdosis schwankt     zwischen 4 und 100 Tropfen. Gewöhnlich werden täglich 5 bis 10 bis 15   Tropfen verschrieben. Bei Übererregbarkeit des Herzens, können die D2   oder D3 gegeben werden."

 Abb. 4: Weißdornfrüchte; meta Fackler  Quelle: Julius Mezger, Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre

Als Wirkstoffe zur Kombination mit Crataegus bieten sich weitere Pflanzen mit einem Herzbezug wie beispielsweise Cactus grandiflorus und Adonis vernalis an. In dem Komplexmittel metarubini N werden diese u.a. mit Camphora in der Potenz D2 ergänzt. Camphora rubini ist ein Gemisch aus Kampfer und Ethanol. Der eukalyptusartig riechende Kampfer wird durch Wasserdampfdestillation zerkleinerter Kampferbaumteile gewonnen, kann aber auch synthetisch hergestellt werden. In China spielt Kampfer seit vielen Jahrhunderten eine bedeutende Rolle. Sein Geruch soll helfen, die Sinne zu öffnen, die Energie wieder in Fluss zu bringen und dadurch eine reinigende, klärende, aktivierende und konzentrationsfördernde Wirkung haben.

 

In der Homöopathie und Phytotherapie steht die orale Anwendung als Akutmittel bei hypotonen und orthostatischen Dysregulationen im Vordergrund. Seine sehr rasche aber kurze Wirkdauer kann dabei häufigere Gaben erforderlich machen. Camphora ist in der klassischen Homöopathie ein starkes Antidot und sollte daher nicht zusammen mit Hochpotenzen eingenommen werden. Dies kann umgekehrt therapeutisch bei Arzneimittel-Prüfsymptomen oder heftigen Erstverschlimmerungen genutzt werden, um die Beschwerden durch eine Camphora-Gabe zu antidotieren.

 

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Haben Sie Fragen zu unseren Produkten? Melden Sie sich gerne bei uns telefonisch unter 05041-9440-10 oder per E-Mail an med.wiss@metafackler.de. Wir freuen uns auf einen kollegialen Austausch mit Ihnen!

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihr meta Fackler Team


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metarubini N Mischung. Zus.: 10 g enthalten: Adonis vernalis Dil. D2 1,0 g, Cactus Dil. D2 0,5 g, Camphora Dil. D2 0,5 g, Crataegus Ø 1,0 g, Kalium carbonicum Dil. D2 1,0 g, Veratrum album Dil. D4 1,5 g. Sonst. Bestandt.: Ethanol, gereinigtes Wasser. Anw.: Registriertes homöopathisches Arznei-mittel, daher ohne Angabe einer therapeutischen Indikation. Gegenanz.: Säuglinge u. Kinder bis zum 6. Lebensj., Allergie gg. Inhaltsstoffe. Nebenw.: Keine bekannt. Enthält 51 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 Tropfen, entsprechend 50 Vol.-%. meta Fackler Arzneimittel GmbH, 31832 Springe. (05/24)