Liebe Interessierte der Naturheilkunde,
lassen Sie sich nicht von dem Begriff „historisch“ im Betreff in die Irre führen. Themen, die man spontan der Historie zuordnen würde, können durchaus schnell wieder an Aktualität gewinnen. Dieser Newsletter nimmt Sie mit auf einen Streifzug durch verschiedene Erkrankungen, die mit Husten einhergehen. Dabei beleuchten wir die historische Sicht auf ihre Behandlung und schlagen die Brücke zu modernen homöopathischen Ansätzen.
Bitte beachten Sie: Nach dem Infektionsschutzgesetz besteht für meldepflichtige Erkrankungen bzw. Erreger ein Behandlungsverbot für Heilpraktiker.
Krupp und Pseudokrupp
Der (echte) Krupphusten, eine gefährliche Komplikation der Diphtherie, wurde einst als „Würgeengel der Kinder“ gefürchtet. Er entsteht, wenn die diphtherischen Pseudomembranen auf Larynx und Trachea übergreifen, und äußert sich unter anderem in einem bellenden Husten mit Erstickungsgefahr. Glücklicherweise ist die Diphtherie in Deutschland selten geworden, doch ein Anstieg der Fälle im Jahr 2022 unter Geflüchteten verdeutlicht, wie aktuell historische Erkrankungen wieder werden können (1).
Historische Aufzeichnungen wie jene von Temple S. Hoyne (1841-1899) zeigen, dass homöopathische Mittel wie Cuprum aceticum und Drosera oft erfolgreich bei Krupp eingesetzt wurden (2). Hoyne beschreibt Drosera als besonders geeignet, wenn ein Kitzel im Kehlkopf harten, bellenden Husten auslöst.
Abb 1. und 2. Cuprum aceticum
und Drosera
Pseudokrupp, eine virale Kehlkopfentzündung mit ähnlichen Symptomen wie Krupp, tritt weitaus häufiger auf und ist insbesondere bei Kleinkindern gefürchtet. Die Erkrankung beginnt meist plötzlich, typischerweise nachts, und äußert sich durch einen bellenden Husten, Heiserkeit und Atemnot. Eltern wird empfohlen, Ruhe zu bewahren, das Kind aufrecht zu setzen und für feuchtwarme Luft zu sorgen, etwa durch das Aufhängen feuchter Handtücher oder die Nutzung eines Luftbefeuchters. Kalte, frische Luft kann ebenfalls hilfreich sein, um die Schleimhäute abzuschwellen. Die Symptome von Pseudokrupp erinnern stark an die des historischen Krupps, was den Einsatz von Cuprum aceticum und Drosera nahelegt und sich in der Praxis bewährt haben. Drosera wird traditionell bei nächtlichen Hustenanfällen beschrieben, die durch einen Kitzel im Kehlkopf ausgelöst werden, während Cuprum insbesondere mit krampfartigen nächtlichen Hustenepisoden assoziiert wird.
Keuchhusten – Pertussis
Mit mehr als 22.000 gemeldeten Fällen im Jahr 2024 verzeichnet Deutschland die höchste Zahl an Keuchhustenfällen seit 2013. (3)
Abb. 3: Auszug aus dem Epidemiologischen Bulletin 48/2024 (3)
Eine Pertussis-Infektion beginnt mit dem Stadium catarrhale, das sich wie eine typische Erkältungskrankheit äußert, und bis zu 2 Wochen andauert. Im Stadium convulsivum (Dauer 4-6 Wochen)
entwickelt sich durch das Pertussis-Toxin dann die schwere Hustensymptomatik mit stakkatoartigen Hustenstößen, gefolgt von inspiratorischem Ziehen. Im Stadium decrementi klingen die Hustenanfälle
langsam ab, bis zum vollständigen Ausheilen der Krankheit können aber bis zu zwölf weitere Wochen vergehen, in denen Reize wie kalte Luft oder körperliche Anstrengung erneut Hustenanfälle
auslösen können.
Temple S. Hoyne hält Cuprum bei Keuchhusten für ein wichtiges und Drosera für das „allerwichtigste“ Mittel. Hyoscyamus niger empfiehlt er als Folgemittel von Belladonna, wenn „die Paroxysmen nachts schlimmer sind und von großer Atemnot begleitet werden“. Die historischen Erfahrungen mit diesen Mitteln könnten gerade angesichts steigender Pertussis- Fallzahlen wieder an Bedeutung gewinnen, sowohl in der Praxis als auch in der begleitenden Behandlung.
Abb 4. und 5. Hyoscyamus niger
und Belladonna
Tuberkulose
Deutschland gehört bei der ebenfalls meldepflichtigen Tuberkulose mit 4,9 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern zu den Niedriginzidenzländern. Insgesamt zeigt sich aber seit 2015 und 2016 nach einer langjährig rückläufigen Entwicklung ein Anstieg der Tuberkulose-Fallzahlen und -Inzidenz. Die Erkrankung kann jedes Organ betreffen, manifestiert sich jedoch hauptsächlich in der Lunge. Leitsymptom ist ein anhaltender Husten mit oder ohne Auswurf, so dass bei jedem therapieresistenten Husten, der länger als drei Wochen anhält, differential-diagnostisch an Tuberkulose gedacht werden sollte. Ein Mittel, das in der homöopathischen Literatur besonders hervorgehoben wird und an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben soll, ist Tuberculinum. Dieses homöopathische Mittel wird traditionell mit chronischen oder rezidivierenden Beschwerden der Atemwege in Verbindung gebracht. Es wird nicht nur bei anhaltendem Husten erwähnt, sondern auch bei einer allgemeinen Schwäche und einer Neigung zu Infekten, die die Lunge betreffen.
Erkältungshusten – akute Bronchitis – Pneumonie
Grundsätzlich ist Husten zwar ein lästiges Symptom, als wichtiger Reflex und Schutzmechanismus unseres Körpers hilft er jedoch, die Atemwege von Keimen, Fremdkörpern, Staub oder Schleim zu befreien. Im Rahmen einer Erkältungskrankheit sollte er immer mit beachtet und unterstützend behandelt werden, um Sekundärinfektionen zu vermeiden, die zu einer akuten Bronchitis oder gar einer Pneumonie führen können, bei der dann größere Geschütze aufgefahren werden müssen.
Nach der S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zu Husten ist die Unterscheidung zwischen produktivem und trockenem Reizhusten aus therapeutischer Sicht nicht bedeutsam. Der Infekt-Husten beginnt meistens trocken und entwickelt sich dann zu einem produktiven Husten, die Übergänge zwischen diesen beiden Kategorien sind dabei fließend. Bei mehreren homöopathischen Mitteln, für die hier beispielhaft Coccus cacti stehen soll, finden sich ebenfalls beide Symptomatiken:
Abb 6. Materia Medica „Der neue Clarke“ Auszug zu Coccus cacti mit Bezug zu den Atmungsorganen (5)
metatussolvent® Hustentropfen – natürlich kompetent
In metatussolvent® sind vier der oben beschriebenen Wirkstoffe kombiniert, um die Behandlung von Husten im Rahmen einer Infektion der oberen Atemwege zu unterstützen. Es werden dabei sowohl ein krampfartiger, trockener Reizhusten als auch ein produktiver Husten mit zähem Schleim von den Arzneimittelbildern der Inhaltsstoffe abgedeckt.
Abb.7: Die Komposition der metatussolvent® Hustentropfen
Wissenschaftliche Bestätigung:
In der Erkältungssaison 2018/2019 wurden 404 Kasuistik-Fragebögen ausgewertet. Die Ergebnisse zur Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden in der Zeitschrift "Die Naturheilkunde" veröffentlicht und können unten heruntergeladen werden.
Möchten Sie mehr über die metatussolvent® Hustentropfen erfahren? Unsere Referentin Stefanie Nettelhoff informiert Sie in unserer Mediathek umfassend.
Bei Fragen zu den metatussolvent® Hustentropfen oder unseren weiteren Produkten ist unser Team unter Telefon 05041 9440-10 oder per E-Mail kontakt@metafackler.de gerne für Sie da.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr meta Fackler Team
Quellen:
(1) Robert Koch Institut, Berlin; Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2022;
Datenstand: 1. März 2023 https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Jahrbuch/Jahrbuch_2022.pdf?__blob=publicationFile
(2) Hoyne, Temple S.; Praxis der homöopathischen Heilkunst; Verlag Ahlbrecht - Homöopathische Literatur,
Pohlheim; 2012
(3) Robert Koch Institut, Berlin; Epidemiologisches Bulletin 48/2024 vom 28. November 2024;
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/48_24.pdf?__blob=publicationFile
(4) Robert Koch Institut, Berlin; Tuberkulose – auch für Deutschland nach wie vor relevant; Pressemitteilung vom 14.03.2024: https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2024/04_2024.html
(5) Vint, Peter; Der neue Clarke – Eine Enzyklopädie für den homöopathischen Praktiker, Band 3;
Dr. Grohmann GmbH, Verlag für homöopathische Literatur, Bielefeld; 1996
metatussolvent® Hustentropfen. Zus.: 10 g enthalten: Coccus cacti Dil. D4 0,93 g, Cuprum aceticum Dil. D6 1,97 g, Drosera Dil. D4 1,97 g, Hyoscyamus Dil. D6 1,97 g. Sonst. Bestandt.: Gereinigtes Wasser. Anw.: Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Besserung der Beschwerden bei Infekten der oberen Atemwege mit Husten. Gegenanz.: Keine bekannt. Nebenw.: Keine bekannt. Enthält 40 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 Tropfen, entsprechend 37 Vol.-%. meta Fackler Arzneimittel GmbH, 31832 Springe. (05/24)
metaglobiflu Erkältungsglobuli. Zus.: In 10 g sind verarbeitet: Aconitum napellus Dil. D3 10,0 mg, Atropa belladonna Dil. D6 0,1 mg, Cinchona pubescens Ø 10,5 mg, Drosera Dil. D3 10,0 mg, Echinacea Ø 10,5 mg, Phosphorus Dil. D6 9,0 mg. Sonst. Bestandt.: Saccharose. Anw.: Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Erkältungskrankheiten. Hinweise: Enthält Saccharose; Rücksprache bei längerer Einnahme als 2 Wochen (Echinacea). Gegenanz.: Allergie gg. Chinin, Korbblütler od. Inhaltsstoffe; fortschreitende Systemerkrankungen, Kollagenosen, Autoimmunerkrankungen od. chron. Viruserkrankungen. Nebenw.: Einzelfälle: Überempfindlichkeitsreaktionen (Echinacea od. Chinin); selten: Thrombozytopenie (Chinin); möglich: Sensibilisierung gg. Chinin/Chinidin. meta Fackler Arzneimittel GmbH, 31832 Springe. (09/23)
metabiarex®N Mischung. Zus.: 10 g enthalten: Acidum formicicum Dil. D2 0,5 g, Echinacea purpurea Dil. D6 0,5 g, Medorrhinum-Nosode Dil. D30 0,1 g, Pyrogenium-Nosode Dil. D15 0,2 g, Sulfur Dil. D200 0,1 g, Tabacum Dil. D6 0,2 g, Tuberculinum-pristinum-Nosode Dil. D30 0,1 g, Vaccininum-Nosode Dil. D30 0,1 g, Vincetoxicum Dil. D3 0,5 g. Sonst. Bestandt.: Ethanol, gereinigtes Wasser. Anw.: Registriertes homöopathisches Arzneimittel, daher ohne Angabe einer therapeutischen Indikation. Gegenanz.: Allergie gg. Acidum formicicum od. Inhaltsstoff. Nebenw.: möglich: allergische Reaktionen auf Acidum formicicum. Enthält 4,5 mg Alkohol (Ethanol) pro Tropfen. meta Fackler Arzneimittel GmbH, 31832 Springe. (05/24)