Aufgrund seiner komplexen Struktur und der hohen Beanspruchung ist der Bewegungsapparat anfällig für Verletzungen, Verspannungen sowie degenerative und entzündliche Beschwerden, die oft umgangssprachlich unter dem Begriff „Rheuma“ zusammengefasst werden.
Obwohl Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises ein recht uniformes Beschwerdebild mit wiederkehrenden Gelenkschmerzen sowie Funktions- und Bewegungseinschränkungen zeigen, gibt es eine Mannigfaltigkeit an Ätiologien, Verläufen und Prognosen.
In der Akutbehandlung entzündlich rheumatischer Erkrankungen werden in erster Linie Nichtsteroidale Antirheumatika, Analgetika und Kortikoide eingesetzt. Weitere „langwirksame Antirheumatika“ (früher: Basistherapeutika) sollen das Fortschreiten der Erkrankung verhindern oder sogar einen Heilungsprozess einleiten.
Diätetische Maßnahmen, physikalische Anwendungen, Entgiftungskuren, Darmsanierungen und auch homöopathische Rezepturen können die schulmedizinischen Behandlungskonzepte erweitern. Hier kommen bei entzündlichen Formen und beim Weichteilrheumatismus z. B. Ledum, Thuja, Rhus toxicodendron, Rhododendron und Bryonia in Frage.
Für die Behandlung stoffwechselbedingterrheumatischer Erkrankungen wie Gicht eignen sich vor allem Guajacum und Ledum.
Bei den degenerativen Formen kommt es zu einer Vielzahl von Symptomen, die ein homöopathisches Präparat im Idealfall möglichst breitflächig abdeckt. Betroffen sind häufig der Stützapparat (Ferrum sesquichloratum und Stannum metallicum), die Synovia (Bryonia) sowie neuralgiforme Schmerzen (Hypericum und Mandragora) bis hin zu Parästhesien (Mandragora).